Architecture and
Collaboration
A podcast by Christiane Lange

Folge 3

© Wikimedia Commons, FarnsworthHouse-Mies-5.jpg

“All too often, depending on the case, the client is not seen as a protagonist.”—Michelangelo Sabatino

The first seven episodes of the podcast are dedicated to architect Ludwig Mies van der Rohe and designer Lilly Reich. In episode 3, I talk to Michelangelo Sabatino, an architectural historian at the Illinois Institute of Technology in Chicago. He recently published a beautiful book about Mies van der Rohe’s House for Edith Farnsworth which was built around 1950 close to Chicago. It is the most radical and beautiful house Mies ever built. A one-room house made of glass, surrounded by trees next to the Fox river.

But Sabatino doesn’t just discuss the architecture of the house. The focus is on the client, Edith Farnsworth. “I have made the case that Edith was not a mere client, but she was a client patron.” Edith Farnsworth was convinced by Mies and gave him free rein.

At the beginning she even believed that her house “might well become the prototype of a new and important element in American architecture.” That was from her memoirs 20 years later, published in Sabatinos book. But then conflicts arose. A legendary legal battle ensued, involving the press and leading to a deep rift. Edith Farnsworth never got over it. Even 20 years later, she remained unforgiving. She was never able to celebrate herself for having made this iconic building possible. And neither did the research.“… there’s a lot of innuendo about her being in love with Mies and Mies not being in love with her. But the reality is she was a medical doctor. She was an educated woman that understood expertise and professionalism.” We talk about Edith Farnsworth, Mies‘ beginnings in America, and the tasks of being the client, which should not be underestimated.

Folge 2

© Manfred Brückels 2011

Ausstellungen, Vorträge, Publikationen, legendäre Gartenfesten – In über 30 Jahren hat die Kunsthistorikerin Dr. Wita Noack das ehemalige Haus Lemke in das Mies van der Rohe Haus verwandelt. Heute ist es einen Ort der Kunst und das inoffizielle Zentrum der Berliner Mies Forschung. Wie hat sie das gemacht?

Wir sprechen über die Geschichte des Hauses, über die Lemkes und über die inspirierende Wirkung von Mies van der Rohes Architektur.

„Und das Haus macht Spaß und dort zu sein macht Spaß und das ist eben das Phänomen, was Mies geschafft hat.  Dass der einen Garten-Freiraum einem gibt, dass man geborgen ist in diesem Winkel, aber die Freiheit des Gartens hat und wo man sich wohl fühlt und glücklich ist.“

Und auch über ihr „Werk“: die schrittweise Transformation des Wohnhauses in das  Mies-van-der-Rohe Haus, unterstützt von ihrem Team und einem wachsenden Kreis von Freunden, Kunstschaffenden und Fachleuten.

 „Ich wollten dem Haus den Wert wiedergeben, der ihm zusteht“ sagt Wita Noack im Podcast. Das ist ihr gelungen und noch mehr: mit feinen Kunstausstellungen, klugen Forschungsfragen, Tagungen, Vortragsreihen und Publikationen hat sie es erweitert, um einen geistig- künstlerischen Raum.

Diesen Sommer geht Wita Noacks Zeit im Mies van der Rohe Haus zu Ende. Der Podcast erscheint anlässlich ihrer Verabschiedung am 21. Juni 2025.

Folge 1

Die Mies van der Rohe-Forschung hat bis heute Schwierigkeiten, die Rolle und die Bedeutung von Lilly Reich zu beschreiben, anzuerkennen und auch zu bewerten“, sagt Prof. Dr. Magdalena Droste, Kunsthistorikerin, bis 2017 Professorin an der TU Cottbus und Spezialistin für Design- und Architekturgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts, insbesondere des Bauhaus und Lilly Reich.

Unser Thema: Lilly Reich (1885–1947), eine der wichtigsten Designerinnen und Ausstellungsarchitektinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Sie war die erste und einzige Frau im Vorstand des Deutschen Werkbunds und verhandelte hart um ihr Honorar, wie wir aus den Quellen wissen. „Sie hat es geschafft, sich auch nach dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik zu modernisieren, ihren Stil anzupassen, an die Erfordernisse der Zeit, auch an die Werkbunderfordernisse und dort weitere Erfolge zu generieren.“

Und trotzdem ist sie bis heute nicht annähernd so bekannt wie Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969), mit dem sie seit 1925 bis zu seiner Übersiedlung in die USA 1939 produktiv und erfolgreich zusammengearbeitet hat und liiert war. Reich und Mies waren ein kooperatives Paar. Lilly Reich ist wichtig. Ihr widme ich die erste Folge meines Podcasts Collaboration and Architecture, die am 16. Juni 2025 veröffentlicht wird, an ihrem Geburtstag. Happy Birthday Lilly Reich!

Trailer

Haben Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe, Egon Eiermann oder andere Vertreter und Verteretrinnen der Moderne ihre Architekturen eigentlich alleine geplant und errichtet? Vermutlich nicht.

Aber wer sind die vielen Anderen, die Entwurf und Ausführung von Architektur begleiten? 

Was wissen wir über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Architekturbüros der Moderne? Welchen Einfluss hatten die Fachleute in den ausführenden Firmen? Und: Welche Rolle spielten die Partnerinnen und Partner? Auf solche Fragen fehlen uns häufig zufriedenstellenden Antworten. 

Der Architekt David Chipperfield sagt: Architecture does not just happen. Sein Name steht für eines der interessantesten Architekturbüros der Gegenwart. Er beschreibt Architektur als ein Zusammenspiel von Anforderungen, Erwartungen, Vorschriften und hoffentlich auch Visionen. Deshalb erfordere Architektur Kollaboration.  Und ihr Erfolg hänge maßgeblich davon ab, wie gut diese Kollaboration funktioniere. (Common Ground, 13. Architekturbiennale, Venedig 2012)

Im Podcast spreche ich mit Fachleuten über Bauten der Moderne und über das Netzwerk der Menschen, die das Planen und Bauen begleitet und beeinflusst haben. Das klappt heute nicht immer gleich gut, weil Quellen fehlen oder die Frage nie gestellt wurde. Aber in den letzten Jahren sind spannende neue Erkenntnisse gewonnen worden. Die möchte ich vorstellen.

Mein Name ist Christiane Lange. Ich bin Kunsthistorikerin und Mitbegründerin des gemeinnützigen Vereins Projekt MIK. 

Der Podcast wird produziert vom Studio K22, Krefeld.