TALK

im Krefeld Pavillon

von Christiane Lange

und Stefan Schröder

In der neuen Veranstaltungsreihe von Projekt MIK e. V.»Talk im Krefeld Pavillon« werfen Christiane Lange und Stefan Schröder einen besonderen Blick auf Krefeld und seine Kultur. Zwischen Mai und September 2024 besprechen sie Themen wie Architektur und Stadtplanung, Bürgersinn und Stad­t­verwaltung, Transformation und Belebung der Innenstadt. Dazu laden sie bekannte Experten ein, die Wissenswertes über einen besonderen Aspekt des Stadtlebens zu erzählen haben und deren Veröffentlichungen viel diskutiert werden. Einige von ihnen haben als gebür­tige oder hier aufgewachsene Krefelder einen besonderen Bezug zu ihrer Heimat, andere beobachten die Stadt am Niederrhein seit Jahren aus der näheren Umgebung.

AUSVERKAUFT!
Montag 06.05. 19 Uhr
Wie geht Kommunalpolitik?
Prof. Karl-Rudolf Korte und OB Frank Meyer

Professor Dr. Karl-Rudolf Korte ist einer der gefragtesten Politikerklärer Deutschlands. In seinen Büchern setzt er sich kritisch-konstruktiv mit dem politischen System der Republik auseinander. In zahlreichen TV-Sendungen hilft er, Wahlergebnisse zu deuten und Trends zu interpretieren. Der Hochschullehrer ist zudem Gründer der NRW School of Governance in Duisburg. Zu deren ersten Absolventen gehörte Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer. Hilft ihm bei der Bewältigung seiner Aufgaben das Studium? Und welche Noten wird ihm sein akademischer Lehrer geben, wenn die beiden bei »Talk im Krefeld Pavillon« aufeinan­der­treffen?

Professor Dr. Karl-Rudolf Korte lehrt Politikwissenschaft an der Uni Duisburg-Essen. 2006 gründete er die NRW School of Governance. Korte ist bekannt durch Talk- und Wahlsendungen. Er hat zahlreiche Werke zum politischen System in Deutschland verfasst. Frank Meyer ist seit 2015 Krefelds Oberbürgermeister. Der gebürtige Krefelder ist Diplom-Verwaltungswirt und gehörte zu den ersten Absol­venten der NRW School of Go­vernance mit dem Master-Abschluss in Politikmanagement und Verwaltung.

AUSVERKAUFT!
Montag 03.06.  19 Uhr
Wie schmeckt Krefeld?
Helmut Gote

Liebe geht durch den Magen, heißt es. Gilt das auch für die Liebe zu einer Stadt? Welche Bedeutung hat eine vielfältige und qualitätsvolle Gastronomieszene für die Stadtkultur? Viele Krefelder und Krefelderinnen klagen über mangelnde Angebote für gutes Essen und Trinken. Helmut Gote hat einen Großteil seiner Jugend in Krefeld verbracht. Der von seinen zahlreichen Radiosendungen beim WDR und durch seine Bücher bekannte Experte für kulinarisches Genießen erzählt, wie er sich eine funktionierende Gastroszene vorstellt und welche Chancen er seiner alten Heimatstadt dabei einräumt.

Der studierte Diplom-Journalist Helmut Gote ist WDR 2-Hörern als leidenschaftlicher Radiokoch durch die Rubrik »Jetzt Gote!« bekannt. Auf WDR 5 wirkt er bei »Alles in Butter« mit, einer Sendung für kulin­arische Genießer. Zudem schreibt er Kochbücher und Restaurantkritiken. Gote hat in Krefeld Abitur gemacht.

Montag 01.07.  19 Uhr
Welchen Städtebau braucht die Demokratie?
Prof. Till van Rahden

Nach dem Krieg galten die Monumentalbauten eines Albert Speer als Architektur der Überwältigung. Dem wurden Gebäude entgegengesetzt, die durch Transparenz und Klarheit gekennzeichnet waren wie bei Egon Eiermann, Sep Ruf oder Bernhard Pfau. Der Historiker Till van Rahden hat anhand der deutschen Pavillons bei den Weltausstellungen in Barcelona 1929, Paris 1937 und Brüssel 1958 untersucht, wie sich politisches Denken im Bauen und Gestalten niederschlägt. Dabei hat er Parallelen zwischen der Architektur des Bauhauses und der Nachkriegsmoderne festgestellt. Er hat sich die Frage gestellt: Wie muss man heute bauen, um demo­­kra­ti­sche Prozesse in der Stadt zu unterstützen?

Professor Dr. Till van Rahden lehrt Euro­päische Geschichte an der Université de Montréal. Er war Fellow bei Instituten und Kollegs in Frankfurt, Mainz und Bad Homburg. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Zeit seit der Aufklärung. Zu seinen wichtigsten Büchern zählt »Demokratie. Eine gefährdete Lebensform«.

Dienstag 27.08.  19 Uhr
Wie baut man die Stadt der Zukunft?
Nikolaus Goetze

Wohnungsmangel, Umweltbelastung, Einzelhandelskrise. Krefeld hat seine Probleme nicht exklusiv. In vielen Regionen der Welt sind die Herausforderungen größer, gibt es andererseits schon Lösungen. Von städtebaulichen Masterplänen, Hochhausensembles und Sportstadien bis hin zu Hochschulen und Museen hat der in Krefeld aufgewachsene Architekt Nikolaus Goetze in asiatischen Metropolen und deutschen Großstädten zukunftsweisende Projekte verwirklicht. Wie sieht der Geschäftsführer und Partner des international agierenden Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner (gmp) in Hamburg seine alte Heimat? Ist die Stadt noch zu retten, wenn ja, wie?

Nikolaus Goetze ist Diplom-Architekt und seit 1987 bei gmp (Gerkan, Marg und Partner). Seit 2021 gehört er zur Unter­nehmensleitung und verantwortet die Büros in Hamburg, Shanghai und Hanoi. Nikolaus Goetze stammt aus Krefeld.

Mittwoch 04.09.  19 Uhr
Wie retten wir die Zukunft der Stadt?
Prof. Michael Hüther
Prof.Dr. Michael Hüther, Diirektor Institut der deutschen Wirtschaft, aufgenommen am 19.10.2023 in Köln (c) Uta Wagner

Zukunft entsteht in der Stadt. Das war immer so. Was aber, wenn die »Maschinenräume der Moderne« durch einen Rückzug ins Private bedroht werden. Wenn Digitalisierung, Home­office und Künstliche Intelligenz den Städten ihre Bedeutung als Orte des Austauschs – von Waren und Meinungen – nehmen? Professor Michael Hüther sieht in solchen Entwicklungen die Welt der Moderne als Ganzes bedroht. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, der in Düsseldorf auf­gewachsen ist, kennt aber auch Wege, wie dem Abschied von der Öffentlichkeit erfolgreich begegnet werden kann. ­

Professor Dr. Michael Hüther leitet als Direktor das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Der gebürtige Düsseldorfer war u. a. Generalsekretär des Sachverstän­digenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er lehrt als Honorarprofessor an der European Business School.

Mittwoch 18.09.  19 Uhr
Was schreiben die Zei­tungen?
Yvonne Brandt und Dr. Jens Voss
Yvonne Brandt

Ein Akt der täglichen Balance. Lokaljournalismus soll kritisch und distanziert über das lokale Geschehen berichten. Aber ohne Herzblut geht das nicht. Vor allem, wenn man wie Yvonne Brandt (Westdeutsche Zeitung) und Dr. Jens Voss (Rheinische Post) in Krefeld aufgewachsen ist. Wie sehen die beiden langjährigen Beobachter der kommunalen Szene »ihre« Stadt? Was lässt sie verzweifeln und was gibt ihnen Hoffnung? Und welche Bedeutung haben etablierte Medien in einer Zeit der Polarisierung für einen fairen Austausch von Meinungen?

Die Sozialpädagogin Yvonne Brandt ist ein Kind der Krefelder City. Nach ihrem Volontariat begann sie 1990 ihre Arbeit als Lokalredakteurin der Westdeutschen Zeitung in Krefeld. Der Krefelder Dr. Jens Voss ist Germanist mit Promotion. Bei der Rheinischen Post hat er volontiert. Seit 2009 leitet er die Lokalredaktion Krefeld sowie als Regionalchef die Ausgaben Kempen und Viersen.

Moderiert von:

Christiane Lange, Kunsthistorikerin, Autorin und Vorsitzende des Vereins Projekt MIK, Initiatorin und Organisatorin zahlreicher Projekte zur Krefelder Geschichte der architektonischen Avantgarde und des NRW-Beitrages zu »Bauhaus 100« mit dem damals errichteten »Krefeld Pavillon« des Künstlers Thomas Schütte im Kaiserpark. Zusammen mit Helge Drafz Redakteurin des Podcasts »Heulen oder Handeln«, Trägerin der Stadtehrenplakette der Stadt Krefeld.

Stefan Schröder, freier Journalist mit Krefelder Wurzeln. Nach drei Jahrzehnten in der »Fremde« als leitender Redakteur bei Tageszeitungen Rückkehr an den Niederrhein. Buchautor, Moderator zahlreicher Veranstaltungen und Podcaster, Vorsitzender des Presseclubs Wiesbaden.